DIE Zwanziger

Die Zwanziger.

Auf dem Papier schon längst erwachsen, aber innerlich noch so viele Fragezeichen.

Gefangen in der Diskrepanz, sich ständig neu zu erfinden und gleichzeitig sein Ich definieren und ankommen zu wollen. Erschlagen von den schier unendlichen Möglichkeiten, wo es für Dich hingehen könnte. Während die einen die Karriereleiter hinaufklettern, will anderswo schon das zweite Kind gefüttert oder das

7.Studium abgebrochen werden. Wir stehen ständig unter Strom, uns selbst und den Erwartungen der Gesellschaft gerecht werden zu müssen, doch schreien innerlich nach #balance und Ruhephasen, weil wir es doch anders machen wollen, als die Generation vor uns.

Schauen zig Storys jeden Tag, ohne wirkliche Geschichten zu sehen. Daten gleicht dem Supermarkteinkauf. Umtauschfrist abgelaufen, egal. Wollen trotzdem immer mehr. Warum sollte man sich auch festlegen, wenn die nächste Alternative nur einen Swipe entfernt scheint. Überspielen Unsicherheiten mit Bindungsangst und Vertrauensproblemen.

Kennlernphase abgespeichert als das Unwort des Jahres. Worauf will man sich überhaupt einlassen und welche Konsequenzen würde es mit sich tragen.

Den Kopf gefüllt mit zu vielen Eventualitäten versuchen wir, Antworten auf Fragen zu finden, die wir selber nicht wissen und wir fühlen. Fühlen so unheimlich viel. Dass es dir das Herz zerreißt und dein Kopf dennoch in eine andere Richtung rennt. Haben immer gedacht, dass Liebe die Lösung sei. Doch erkennen, dass selbst Liebe allein nicht reicht.

Lernen Menschen kennen, die unser Leben absolut bereichern und müssen andere ziehen lassen, an denen wir sonst zerbrochen wären.

Auf dem inneren Navi das groß blickende Ziel

– Sich selbst zu finden und anzukommen. Die Ungewissheit macht Angst. Aber wenn wir nicht wissen, was alles noch kommen wird, dann ist doch gleichzeitig auch alles möglich.

Es ist ok, sich lost zu fühlen. Nicht zu wissen, wohin das Leben dich führen wird. Aber vielleicht macht es genau das aus. Vielleicht müssen wir uns nicht finden, um zu leben.

Vielleicht leben wir, um zu finden.

Ohne zu wissen, wer wir sind. Wollen wir doch am Ende nur uns selbst nicht verlieren.


xoxo elli